Diese Enttäuschung oder Unfähigkeit gilt es zu erkennen und gleichzeitig dem Kind zu ermöglichen, zu erfahren, wozu es fähig ist und dieses auch zu nutzen! So kann es in die Lage versetzt werden, eine eventuell vorhandene negative Selbsteinschätzung in ein positives Selbstwertgefühl zu verwandeln.
Dieser pädagogische Ansatz hat als wesentliches Ziel, das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen des Kindes auszubauen und zu stabilisieren. Auf dieser Basis kann ein Kind neue, vielleicht auch ungeahnte Fähigkeiten entwickeln. Die Wohngruppe kann ein geeignetes Übungsfeld für ein Kind sein, sich mit seinen Fähigkeiten auszuprobieren und kennen zu lernen. Es kann positive Erfahrungen damit machen, einen geschützten Lebensraum zu erfahren, d. h. einen Lebensraum, in dem es nicht immer der behinderte Außenseiter ist.
In den Interessen der anderen Kinder erfährt es Grenzen, kann den Umgang damit erlernen und sich so ein angemessenes Sozialverhalten aneignen und stabilisieren.
Je nach Fähigkeit des jeweiligen Kindes / des Jugendlichen wird es / er auf dieser Grundlage gefördert, den sicheren geschützten Raum der Gruppe zu verlassen. Hier dienen auch jährliche Ferienfreizeiten als nützliches Übungsfeld.
Mit gezielten individuellen Angeboten wird das Kind und der Jugendliche in seinen Erfahrungen und Kontakten außerhalb der Gruppe unterstützt. Hier ist es das Ziel eine der Behinderung entsprechende größtmögliche Integration zu erreichen.
Jedes Kind / jeder Jugendliche hat eine/n BezugsbetreuerIn, der die AnsprechpartnerIn des Kindes ist. Gleichzeitig wird jedoch darauf geachtet, dass keine Fixierung auf diese Bezugsperson entsteht, sondern tragfähige soziale Kontakte zu allen MitarbeiterInnen in der Gruppe entstehen.
Die Gruppenmitglieder sollen eine ihren Fähigkeiten entsprechende größtmögliche Verselbstständigung erlernen und bei der Suche nach einem geeigneten Lebensraum nach der Schule begleitet werden, oder aber in die Familie zurückgeführt werden.
Die Einrichtung trägt in Zusammenarbeit mit Eltern, Schule und Kostenträger Sorge für die, den Bedürfnissen der/s Jugendlichen, jungen Erwachsenen angemessene Eingliederung in die Gesellschaft. Dieses geschieht in Form von Mithilfe bei der Suche nach einer Folgeeinrichtung, der Unterstützung bei der Übernahme in Betreutes Wohnen oder bei dem Übergang zu selbstständigem Wohnen, sowie bei der Eingliederung in Arbeit oder der Suche nach einer geeigneten Berufsausbildung.