Arbeitsweise
Unsere Arbeit ist das Ergebnis der Erfahrungen als Intensivwohngruppe seit 2005, sowohl auf der Praxisebene des Zusammenlebens mit den Jugendlichen als auch auf der Theorieebene mittels Fortbildungen, Fallsupervisionen und Austausch mit internen und externen Fachkräften.
Ziel einer Maßnahme bei uns soll die gesellschaftliche Integration sein, die im Anschluss entweder mit oder ohne Betreuung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung befähigt. In den ersten sechs Wochen nach der Aufnahme wird eine ausführliche sozialpädagogische und psychologische Diagnostik erstellt, die in einer abschließenden Fallvorstellung innerhalb der Teamsitzung komplettiert wird. Die Diagnostik umfasst eine Statusfeststellung der Erziehungsmöglichkeiten sowie der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, Feststellung der schulischen/ beruflichen Ressourcen, Überprüfung der Eigensteuerungsfähigkeit, Biografiearbeit und Leistungen der Diagnostik nach dem Multiaxialen Klassifikationsschema.
Daraus resultieren Handlungsstrategien, Förderprogramme und eine detaillierte individuelle Erziehungsplanung. Dementsprechend werden Empfehlungen für weitere therapeutische Notwendigkeiten abgeleitet. Die Ergebnisse werden im ersten Hilfeplangespräch nach sechs Wochen offeriert, weitere Hilfeplangespräche erfolgen in der Regel vierteljährlich, bei Bedarf auch in kürzeren Zeitintervallen, zu denen ein Entwicklungsbericht (Dokumentation von Entwicklung, Gefährdungseinschätzung, Aufgabenstellung und Maßnahmenverlauf) erstellt wird.
Aufgrund von Frühautonomie und Erwachsenenskepsis bieten wir den jungen Menschen in erster Instanz einen klar definierten Lebensraum und die Abdeckung der existentiellen Grundbedürfnisse als sicheres Lernfeld für neue Verhaltenskompetenzen und für die Entwicklung neuer Perspektiven.
Wir arbeiten mit verschiedenen Fachkräften (Klinik der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie Osnabrück;Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie Münster, Kinderschutzbund Rheine, Kinderschutzambulanz Münster, Bewährungshilfe, Jugendgerichtshilfe etc.) zusammen, um eine optimale psychische und pädagogische Versorgung zu gewährleisten.